+ Pater Franz-Georg Schröder OP

15. Februar 1937 – 5. Oktober 2024

Franz-Georg Schröder wurde am 15. Februar 1937 in Lastrup (Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen) geboren. Seine Eltern waren Jo­hann Schröder und Elisabeth Schröder geb. Wienken. Im Anschluss an die katholische Volks­schule in Lastrup besuchte er ab 1952 die Mittlere Han­delslehr­anstalt in Cloppenburg. 1954 begann er eine Ausbil­dung zum Bankfachmann und war bei den Raiff­eisen­banken in Lastrup und Cloppenburg tätig.

1960 ent­schloss er sich zu einem zweiten Bildungsweg und be­sucht das Gymnasium St. Clementinum in Bad Driburg, wo er 1966 das Abitur machte. Im gleichen Jahr trat er in das Noviziat der Dominika­ner in Warburg ein und legte dort am 5. Juni 1966 die Einfache Profess ab. Im Anschluss stu­dierte er Philosophie und Theologie an der Ordenshochschule in Walberberg. Am 14. Okto­ber 1972 wurde er dort vom Kölner Weihbischof Augustinus Frotz zum Priester geweiht.

Nach Abschluss des Studiums 1973 wurde er in den Konvent Heilig Kreuz nach Köln versetzt und gab Religionsunterricht an der Städtischen Realschule St. Severin in Köln. 1975 kam er in den Konvent nach Hamburg und übernahm die Aufgabe des Militärpfarrers bei der Bundes­wehr in Hamburg-Wandsbek. Nach 14 Jahren kehrte er in den Konvent Heilig Kreuz nach Köln zurück. Von 1989 bis 2010 war er Seelsorger im Antonius-Krankenhaus in Köln-Bayent­hal.

Nach dem Ausscheiden aus dieser Tätigkeit übernahm er weiterhin seel­sorgliche Aufgaben in Pfarreien und Krankenhäusern. Aus Alters- und Krankheitsgründen musste er 2021 zur Pflege in das Seni­orenhaus St. Maria in der Schwalbengasse umziehen. Als im Juli 2022 auch die älteren Brüder von Heilig Kreuz in das Seniorenhaus umzogen, konnte er die letzten Jahre seines Lebens in der Gemein­schaft des Konventes verbringen.

Von beiden Tätigkeiten, die er über lange Jahre innehatte – die Seelsorge bei der Bun­des­wehr und im Krankenhaus – hat er gern erzählt. Stets hat er den Kontakt und das Ge­spräch mit den Menschen gesucht. Er war ein dankbarer Mensch und wusste die gute Hilfe der Pflegenden zu schätzen. Mit großer Disziplin ertrug er seine jahrelangen starken Behinderungen und legte Wert darauf, regelmäßig am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.

Am Vormittag des 5. Oktober 2024 starb Pater Franz-Georg im Alter von 87 Jah­ren.
Requiem und Beisetzung fanden am 16. Oktober 2024 in Köln statt.

+ frater Hermann Meyer OP

26. Mai 1942 – 29. Juli 2024

In einer tief im katholischen Glauben verwurzelten Familie in Südoldenburg wuchs Hermann Meyer auf. Nach dem Abitur auf dem Kolleg St. Thomas der Dominikaner in Vechta trat er in unseren Orden ein und machte am 2.6.1963 Profess. Wegen Krankheit konnte er die Ausbildung zum Priester nicht fortführen. 1970 erlernte er die Krankenpflege und übernahm 1982 die Leitung der Pflege auf der Neurologiestation am AK St. Georg in Hamburg. Dieser verantwortungsvollen Aufgabe widmete er sich mit Hingabe, hoher Kompetenz und Einsatz für seine Mitarbeiter:innen, bis er 2007 in den Ruhestand ging.

Im Konvent übernahm Bruder Hermann wichtige tägliche Dienste. Gern kochte er für uns und verwöhnte uns samstags mit seinen leckeren Kuchen. Viele Menschen erfreute er mit der Blumenpracht am Kloster. Sein Denken war heimatverbunden und weltoffen. Für uns und viele Notleidende nah und fern war er ein praktischer Helfer und ein verlässlicher Fürsprecher bei Gott. Sein Tod, als Folge eines Fahrradunfalls, hat uns erschüttert. Wir haben ihn am 14. August im Requiem in St. Sophien nahe des Hamburger Konvents verabschiedet und anschließend auf dem Friedhof Ohlsdorf auf der Grabstelle der Dominikaner begraben. Wir verlieren einen frommen und glaubensfrohen Menschen mit Ecken und Kanten. Und wir wissen ihn im Himmel der Gegenwart Gottes.

Ich lebe, nein, nicht ich, Christus lebt in mir.

Paulus an die Galater 2,20

+ Pater Alfred Woltmann OP

8. September 1937 – 19. Juli 2024

Dieter Philipp Woltmann wurde am 8. September 1937 in Neuss geboren. Schon in den ersten Lebensjahren verlor er Vater und Mutter. Während des Krieges wurde er evakuiert nach Altenburg in Thüringen. Später wuchs er bei seinen Verwandten in Neuss auf. Nach einer Lehre zum Bankkaufmann trat er 1961 in Warburg in den Dominikanerorden ein. Er erhielt den Namen Alfred, machte am 9. November 1962 Profess und wurde nach dem Theologie-Studium in Walberberg dort am 8. Juli 1967 zum Priester geweiht. Es schloss sich für ihn ein Studium der Volkswirtschaft in Köln an, das er mit dem Diplom abschloss.

Schon während der Studienzeit arbeitete er im Walberberger Institut mit. Er war für viele Mitarbeiter und Manager in namhaften Firmen und Großbetrieben kompetenter und beliebter Referent und Kursleiter. Zudem war fr. Alfred Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Rheinbach. 1986 – 1988 war er Socius des Provinzials in Köln. Danach war er auch Leiter der Walberberger Bildungsstätte und dazu Prokurator des Konventes.

Mit einem einfühlsamen Herzen und einem klaren Blick für die Doppelbödigkeit menschlichen Lebens begabt, hat er vielen Menschen Wege aufgezeigt und oft mit phantasievollen Hilfen geebnet. Er war u. a. Ombudsmann der Städte Hermülheim und Wesseling und stand auch in herzlicher Beziehung zu den kontemplativen Domini­kanerinnen in Klausen/Lage.

1995 wechselte er vom Rhein an die Elbe. Vom Hamburger Dominikanerkonvent aus war er weiterhin bundesweit in der betrieblichen Bildungsarbeit tätig. Dazu kam sein Wirken in der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen. Hilfreich erwies er sich für das Entstehen der „Alimaus“, der Initiative für Obdachlose auf St. Pauli. Auch in Hamburg war er Prokurator des Konventes und half den Mitbrüdern bei Computer-Problemen.

Anfang des neuen Jahrtausends überlebte fr. Alfred ein schweres Aneurysma im Hirn. Schritt für Schritt musste er sich aus seinen umfangreichen Tätigkeiten zurück­ziehen. In den letzten Jahren seines Lebens benötigte er zunehmend ambulante und stationäre Pflege. Das nahm er in Stille an, war dankbar für Hilfe und überraschte immer wieder mit rheinischem Humor und ironischen Kommentaren. Aufgesetzte Frömmigkeit war ihm zeitlebens fremd. Mit den Menschen und ihren Problemen ging er sehr diskret um, hütete aber auch sein Innerstes sorgsam vor unbefugtem Zugriff. Während eines kurzen Krankenhausaufenthaltes starb Frater Alfred im Beisein eines Mitbruders.

Wir wissen nicht, was kommt, aber wir wissen, wer kommt: CHRISTUS.

(Primiz-Spruch von Pater Alfred Woltmann)

+ Pater Canisius Friedrich OP

20. Januar 1933 – 16. Juli 2024

Gotthard Marquardt wurde am 20. Januar 1933 in Königsberg geboren. Er hatte sieben Geschwister. Nachdem er die beiden letzten Kriegsjahre die Oberrealschule seiner Heimatstadt besucht hatte, wechselte er im Herbst 1946 aufs Canisius-Kolleg in Berlin, wo er Ostern 1954 Abitur machte. Im Juni 1954 trat er in Warburg in den Dominikanerorden ein. Im Anschluss an seine Einfache Profess am 7. Juni 1955 begann er das Philosophie- und Theologiestudium in Walberberg. 1958/59 studierte er in Le Saulchoir (Frankreich), er wurde am 23. Juli 1960 in Walberberg zum Priester geweiht. Nach der Weihe studierte er zwei Jahre in Avila (Spanien) und schloss dort sein Theologiestudium ab. 1962 übernahm er Seelsorgeaufgaben in Köln und in Warburg.

Im April 1963 ging Pater Canisius als Missionar nach Bolivien. Er war einer der zwölf Dominikaner der ehemaligen Provinz Teutonia, die seit 1957 ein großflächiges ländliches Missionsgebiet nahe der Stadt Santa Cruz seelsorglich betreuten. Er begann 1964 als Pfarrer in Comarapa im Departement Santa Cruz und war zugleich rund um San Isidro als Seelsorger in ca. zehn Dörfern tätig. Diese Aufgabe erfüllte er 25 Jahre lang mit großem Engagement. Zudem war er von 1971 bis 1979 Vikar des Provinzials in Bolivien.

Im November 1986 wurde Padre Canisio in die Stadt Potosí versetzt mit dem besonderen Auftrag, sich für die Seligsprechung von Fray Vicente Bernedo OP einzusetzen, dessen sterbliche Überreste in Santo Domingo de Potosí ruhen. Er wurde Projektleiter, Bauherr und Fundraiser, um dort das alte Dominikanerkloster Santo Domingo samt Kirche restaurieren zu lassen. Nach über 14 Jahren Arbeit wurde die Kirche am 25. März 2001 feierlich in Anwesenheit des Apostolischen Nuntius und des damaligen Premierministers Boliviens wiedereröffnet. Das alte Dominikanerkloster – viele Jahrzehnte als Gefängnis genutzt – wurde am 15. November 2006 eingeweiht.

2007 unternahm fr. Canisius seine letzte Reise nach Europa, um Spenden für die noch ausstehenden Arbeiten im Kloster zu sammeln. Dann forderte die Höhenlage von Potosí ihren Tribut. Er musste sich 2011 einer Operation am Kopf unterziehen. Als 2013 aus den beiden benachbarten Vikariaten der Teutonia und der Provinz von Chicago die neue Vize-Provinz Bolivien gebildet wurde, entschied er sich im Austausch mit seinem damaligen Provinzial, vor Ort zu bleiben. Mitbrüder und -schwestern haben sich dort aufmerksam um ihn gekümmert, als seine Kräfte schwanden. Er starb am 16. Juli 2024 im Alter von 91 Jahren. Die dominikanische Familie in Bolivien hat fr. Canisius in „seiner“ Kirche in Potosí beigesetzt neben dem Grab von Fray Vicente Bernedo OP. Den Begräbnisgottesdienst feierte Bischof Juan Carlos Huaygua OP aus dem Bistum Coroico, selbst Dominikaner, unter Anteilnahme von vielen Anwesenden, die sich von Padre Canisio verabschieden wollten, von ihrem „Wanderer in Weiß“, wie sie ihn nannten.