+ Pater Canisius Friedrich OP (20.01.1933 – 16.07.2024)

Wir trauern um unseren Mitbruder Canisius Friedrich OP, der Mitte Juli im gesegneten Alter von 91 Jahren in Cochabamba (Bolivien) gestorben ist. Pater Canisius war einer der zwölf deutschen Dominikaner, die sich ab 1957 dort mit Herz, Hirn und Händen als Entwicklungshelfende für Menschen engagiert haben.

Selbst erst gerade 30 Jahre alt geworden, packte er in Bolivien mit ganzer Kraft an, um die schwierigen Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, bot ihnen über Generationen hinweg Begleitung im Glaubensleben an und war jahrzehntelang geschätzter Vermittler zwischen Politik, Kirche und sozialen Organisationen in dem südamerikanischen Land. Fehlende oder schwierige Infrastrukturen hielten ihn nicht davon ab, die Dorfgemeinschaften seiner großflächigen Gemeinde zu besuchen, oftmals zu Fuß. Deshalb hatte Pater Canisius von den Bolivianos den humorvollen Spitznamen „Wanderer in Weiß“ bekommen.

Noch im fortgeschrittenen Alter setzte er sich als Missionar und Predigerbruder mit Ausdauer dafür ein, dass in der Stadt Potosí das alte Dominikanerkloster Santo Domingo samt Kirche rundum restauriert und im Geist unseres Ordensgründers als spirituelles Zentrum für Menschen in Potosí und Umgebung wiederbelebt wurde.

Aus Dank für seinen Einsatz haben sich unsere Mitbrüder und -schwestern in Bolivien aufmerksam um P. Canisius Friedrich OP gekümmert, als seine Kräfte nachließen. Am 18. Juli hat die Dominikanische Familie Boliviens Pater Canisius in „seiner“ Kirche in Potosí beerdigt, nachdem Bürger/innen und Vertreter/innen des Öffentlichen Lebens sich unter großer Anteilnahme von Pater Canisius verabschiedet hatten. Den Trauergottesdienst feierte Bischof Juan Carlos Huaygua OP, selbst Dominikanerpater.

Requiescat in pace!