Justitia et Pax – Dominicans for Justice and Peace

Zu einem gemeinsamen Austausch trafen sich vom 1. bis 5. Juni 2025 die europäischen Promotoren von Justitia et Pax des Dominikanerordens im Wiener Dominikanerkloster S. Maria Rotunda. Pater Günter Reitzi OP aus dem Wiener Konvent und Promotor für Gerechtigkeit und Frieden der Dominikanerprovinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreich freute sich, sie in der Donaumetropole begrüßen zu dürfen.

„Nachdem wir uns im vergangenen Jahr im portugiesischen Lissabon vor allem mit den Kriegssituationen und Konflikten in der Welt befasst haben, stand bei der Jahresversammlung der Promotoren für Justitia et Pax der europäischen Provinzen nun das Thema ,Armut in all ihren Facetten‘ im Mittelpunkt der Betrachtungen, Reflexionen und Diskussionen“, fasst Dominikanerpater Günter Reitzi zusammen.

Neben Vorträgen, Gesprächsrunden und Berichten etwa über Flüchtlinge, Migration und die Kriege Ukraine-Russland wie auch Israel-Gaza gab es auch ein Rahmenprogramm. So besuchte die international besetzte Gruppe den Stephansdom sowie das 1979 eröffnete Vienna International Centre (kl. Foto links), das an die Vereinten Nationen vermietet ist und in dem rund 5.000 Angestellte aus über 150 Ländern arbeiten – beide Besichtigungstouren waren mit einer Führung versehen.

Zum Schluss verabschiedeten die Beauftragten für Gerechtigkeit und Frieden des Dominikanerordens in Europa zwei offizielle Dokumente (Link siehe unten). Diese befassen sich mit der humanitären Katastrophe in Gaza sowie den drängenden Fragen bezüglich Flüchtlingswesen und Migration. „Die beiden Dokumente bringen zum Ausdruck, dass mit den betreffenden Fragen wir alle in der einen oder anderen Weise betroffen sind“, sagt Pater Günter Reitzi. Mit Blick auf die Situation in Gaza ermutigen sie etwa dazu, humanitäre Hilfsinitiativen aktiv zu unterstützen und sich daran zu beteiligen. „Wir ermutigen auch unsere Brüder und Schwestern aus der Wissenschaft, Pläne und Visionen für eine nachhaltige, gerechte und friedliche langfristige Lösung des Konflikts zu erforschen, zu diskutieren und auszutauschen“, heißt es. Im Dokument zum Thema Migration im Zusammenhang mit der Wirtschaft fassten sie die in Wien geführten Diskussionen der Gruppe zusammen und fordern alle Beteiligten auf, „sich gegen vereinfachende Narrative zu wehren und eine Politik zu verfolgen, die auf Mitgefühl und Realität basiert. Ein gerechtes und humanes Europa hört zu, bezieht alle Menschen ein und würdigt sie, insbesondere diejenigen, die auf der Flucht sind.“ Migration sei nicht nur eine Frage der Grenzen, sondern auch der Zugehörigkeit.

Konzentrierte Arbeitsrunde: Die Teilnehmenden des Treffens während eines Vortrages im Petrus-Hutner-Saal des Wiener Dominikanerklosters S. Maria Rotunda.

Folgende Dominikaner/-innen nahmen beim Treffen in Wien teil:

fr. Aniedi Okure, Generalpromotor, Santa Sabina/Rom
fr. Alessandro Cortesi, Provinz Romana der hl. Catherine Italien – Koordinator JP Europa
fr. Ivan Attard, Provinz S. Pius V. von Malta
fr. Vince Micallef, Provinzial der Provinz S. Pius V. von Malta
fr. Antoine De la Fayolle, Provinz Frankreich
fr. Günter Reitzi, Provinz des Heiligen Albert in Deutschland und Österreich
fr. Rui Manuel Grácio, Provinz Portugal
fr. Drago Ferencek, Provinz Kroatien
fr. Francis Amponsah, Provinz vom Heiligen Thomas Belgien
Sr. Philomena Benedict Le Gall OP aus Irland
Sr. Sabine Schratz OP aus England

sowie Lara Kelly, Mitarbeiterin der irischen Dominikanerinnen.

Als Gast war auch Sr. Franziska Madl, Priorin der Gemeinschaft der Dominikanerinnen Wien-Hacking und stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, anwesend.

Dominikaner für Gerechtigkeit und Frieden

Einmal im Jahr treffen sich die europäischen Promotoren von Justitia et Pax des Ordens der Predigerbrüder, um sich im gemeinsamen Bemühen für Gerechtigkeit und Frieden auszutauschen, Erreichtes zusammenzutragen und neue Ziele zu stecken. Das Treffen findet stets in einem anderen Dominikanerkloster auf dem europäischen Kontinent statt. Seit vielen Jahren werden im Dominikanerorden Promotoren für Gerechtigkeit und Frieden berufen. Pater Günter Reitzi aus der Dominikanerprovinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreichhat seit Anfang 2024 das Amt des Promotors für Justitia et Pax inne.

Hier geht es zu den beiden Dokumenten: